21.07.2006

Heute sollte unser letzter Reiseabschnitt beginnen: Der Besuch der Osa-Halbinsel im Südwesten des Landes und des (auf der Halbinsel befindlichen) Corcovado-Nationalparks, über den wir schon so viel gehört haben. Ursprünglich war eine Reportage über Forscher in den Wäldern der Osa-Halbinsel ausschlaggebend, dass wir nach Costa Rica wollten. Es war ein Bericht über die Pionierarbeit der Naturforscher, die die Baumwipfel mit Seilsystemen miteinander verbanden, um schnell von einem Kronendach in das nächste zu gelangen, ohne zuerst mühsam ab- und dann wieder aufzusteigen. Da der englische Begriff für "Kronendach" auch canopy heißt, war für diese Technik schnell ein Name gefunden. Heute verstehen die meisten jedoch darunter die Funsportart, die sich bereits an vielen Orten in Costa Rica etabliert hat. Man hat so die Gelegenheit, an einem Seil hängend über Rollen durch die Wälder zu düsen; freilich ist das keine geeignete Art, Tiere zu beobachten, es dient vorwiegend dem Spaß.

Nachdem wir aufgestanden sind, packen wir noch unsere restlichen Sachen zusammen, bringen überzähliges Gepäck in den luggage room und gehen in den Frühstücksraum. Nachdem wir gestärkt sind, werden wir von unserem Transfer-Bus, der uns zum nationalen Flughafen bringen soll, abgeholt. Es ist wieder José Garmendia, der uns am ersten Tag auch vom Flughafen abgeholt hatte – wir freuen uns, dass wir ihn nochmal treffen und er erkennt uns auch wieder und begrüßt uns herzlich. In einem Nachbarbus sitzt auch der Fahrer, der uns Tage zuvor zum Cerro de la Muerte gebracht hat – wir winken uns gegenseitig zu. Der nationale Flughafen besteht nur aus einem kleinen Abfertigungsgebäude und liegt auf dem Gelände des internationalen Flughafens Juan Santamaria außerhalb von San José, über die Panamericana ca. 20 Kilometer in Richtung Alajuela.

Am Flughafen angekommen erwartet uns schon Julio, mit dem wir uns ja hier verabredet hatten. Er trägt ein luftiges, buntes Hawaiihemd, weit aufgeknöpft, seine Haare sind akkurat gestylt – er ist ein ganz anderer Julio als der verschwitzte, rucksacktragende Guide aus dem Regenwald – wir sind erstaunt, Réka ist sogar entzückt :-) Er hat uns frische Mangos aus seinem Garten mitgebracht, einen kleinen Ochsenkarren aus Holz, Magnetschilder für unseren Kühlschrank und zwei Notizblöcke aus natürlichen Materialien (Bananenblätter und Farn). Wir freuen uns riesig über diese Souvenirs. Wir checken schnell ein und unterhalten uns anschließend noch eine gute halbe Stunde. Dann müssen wir uns verabschieden und gehen wehmütig zu unserer Maschine. Es ist eine Cessna Grand Caravan mit Sitzplätzen für maximal 12 Passagiere. Wir sind auf diesem Flug mit fünf weiteren Passagieren unterwegs. Unsere Maschine hat eine junge, ziemlich kleine Pilotin, die kaum über die Instrumententafel schauen kann, und einen jungen Copiloten an Bord, die beide in schicken Uniformen stecken. Die Maschine rollt auf die Startbahn und unser Inlandsflug geht los. Wir können die Landschaft unter uns gut erkennen; so sehen wir zuerst das Flughafengelände, dann San José und die nähere Umgebung und später auch die Cordillera Central. Der Flug führt uns bald an die Küste. Wir fliegen längere Zeit entlang der pazifischen Küste, so sehen wir die vielen und langen Sandstrände und erkennen auch sofort den Nationalpark Manuel Antonio, an dessen südlichem Ausläufer wir nach unserer Trekkingtour ankamen. Die Perspektive aus dem Flugzeug ist grandios, kein Wölkchen trübt den Himmel und wir können schöne Aufnahmen machen. In einer weiten Schleife fliegen wir schließlich über das weitverzweigte Flussdelta des Río Térraba und des Río Sierpe, das aus Mangrovensümpfen besteht. Nach einer hervorragenden Landung kommen wir schließlich nach nur 35 Minuten in Palmar Sur an – wir befinden uns nun in der Provinz Puntarenas...

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