15.07.2006

Voller Erwartung lassen wir uns heute morgen durch unseren Zimmergecko wecken (wie üblich um ca. 5:30 Uhr), der durchdringende Knacklaute von sich gibt. Wir duschen schnell und treten auf unseren Balkon – es ist herrlich! Wir blicken auf ein Tal, das über und über mit tropischer Vegetation bewachsen ist. Aus den Flanken steigen riesige Urwaldbäume auf, die mit Sicherheit 50 Meter messen. Am Talgrund hören wir rauschendes Wasser. Auf der gegenüber liegenden Talseite sehen wir große Wasserfälle. Noch bevor die anderen aufgestanden sind, gehen Réka und Jörg zur Hängebrücke, von der alle gestern geredet haben: Die Puente Colgante. Sie ist grandios! Sie ist so lang, dass ihr Ende im morgendlichen Nebel zu verschwinden scheint. Ihre Maße sind beeindruckend: 127 Meter lang, ca. 30 cm breit und bis zu 40 Meter über dem Talgrund! Es wird die ultimative Herausforderung für die höhenängstliche Réka, aber selbst die Wagemutigen schauen respektvoll über die brusthohen Drahtseiten. Jörg geht mit der Videokamera einmal ganz hinüber, während Réka noch ehrfürchtig zurück bleibt.

Im Anschluss gehen wir zum zentralen Gebäude, das eigentlich nur ein überdachter Frühstücksplatz ist. Alles ist aus Holz gezimmert. Der Raum ist nach drei Seiten offen, nur auf der Seite, wo der Herd und die Waschbecken sind, ist eine Kochnische mit Holzwänden. Wir setzen uns an einen der massiven Holztische und werden bereits von Victor, dem Vize-Präsidenten der Los Campesinos, erwartet. Zum Frühstück haben zwei junge Frauen leckere Sachen zubereitet: Es gibt kleine Pfannkuchen mit Ahornsirup, frische Früchte, Rührei und Gallo Pinto. Während wir essen erzählt uns Victor etwas über die Cooperative. Ursprünglich waren es wenige Bauernfamilien, die hier siedelten. Sie bauten Kaffee an, doch der plötzliche Einfall von Schädlingen zerstörte fast alle Kulturpflanzen, so dass die Bauern umdenken mussten. Heute bauen sie sehr erfolgreich Vanille und Kakao an, so erfolgreich, dass sie von dem Erlös schon mehrere Areale des angrenzenden Regenwaldes kaufen konnten. Sie legten Wanderwege an und bauten spektakuläre Hängebrücken über die Täler. So konnten sie sich ein zweites Standbein aufbauen, den Öko-Tourismus. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten ist es ein Glücksfall einmal hier gewesen zu sein. Die Einheimischen sind alle Nachfahren der ursprünglichen Bauernfamilien und betreiben ihr Projekt mit viel Hingabe und Überzeugung.

Gleich nach dem Frühstück führt uns Victor zusammen mit Julio und Eladio durch das Gebiet und hinunter zum Fluss. Gleich zu Beginn kommen wir an einem seltsamen Gebilde vorbei, das aussieht wie eine Satellitenschüssel aus Aluminium auf Rädern. Es ist aber ein sogenannter Sonnenofen, wobei der glänzende Parabolspiegel dazu dient, das Sonnenlicht in der Mitte zu bündeln. Dort befindet sich ein Gestell, in das Kochtöpfe  oder -schüsseln gestellt werden können. Durch die Energie, so erklärt uns Julio, kann in kürzester Zeit Essen zum Kochen gebracht werden. Wir erfahren auch, dass diese Kochmethode im Regenwald recht weit verbreitet ist...

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